Freiheit und Überwachung

Ende des 18. Jahrhunderts beschrieb der britische Philosoph Jeremy Bentham mit dem Panopticon eine Möglichkeit der totalen Überwachung: In einem Fabrikgebäude sollten von einem zentralen Ort aus sämtliche Arbeiter jederzeit durch eine kleine Anzahl an Wächtern überwacht werden können. Die Wächter sind dabei so platziert, dass sie von den Überwachten nicht gesehen werden können, welche daher niemals wissen können, ob sie gerade Gegenstand der Betrachtung sind oder nicht. Mit dieser Ungewissheit soll ein Konformitätsdruck erzeugt werden, sich jederzeit korrekt zu verhalten. Auch der Einsatz dieses Konzepts in Schulen und natürlich Gefängnissen wurde erwogen – für letzteres gab es tatsächlich einige Umsetzungen. „Freiheit und Überwachung“ weiterlesen

Warum wir alle etwas zu verbergen haben

Die Ereignisse überschlagen sich im Moment, man weiß gar nicht mehr, worüber man sich als erstes aufregen soll: Die nahezu weltweite (und auch deutsche) Totalüberwachung der US-amerikanischen NSA (PRISM, Boundless Informant)? Die Überwachung von Transatlantikkabeln duch den britischen Geheimdienst (Tempora)? Die Beschwichtigung durch unseren Innenminister Friedrich, der Kritiker als naiv bezeichnet und ihnen Anti-Amerikanismus unterstellt? Dass anscheinend eine Mittäterschaft unserer Regierung und Geheimdienste besteht (via)? Dass auch die EU erst dann aufschreit, als sie erfährt, dass ihre eigenen Politiker und Mitarbeiter gezielt abgehört werden? Oder – für mich der Gipfel der Naivität – die Aussagen vieler Menschen, wer nichts zu verbergen hätte, der hätte auch nichts zu befürchten? „Warum wir alle etwas zu verbergen haben“ weiterlesen